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Hitzestress für die Venen

Dicke Beine und geschwollene Füße sind im Sommer keine Seltenheit.
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Foto © DEPOSITPHOTOS.COM/Z Autor zlikovec

Dicke Beine und geschwollene Füße: Hitze macht den Venen zu schaffen

Der Hochsommer bedeutet auch Hitzestress für unsere Gefäße. Dies gilt nicht nur bei Flugreisen im Sommer, die für die Venen eine Herausforderung sind. Enge Sitzverhältnisse, wenig Bewegungsspielraum und hohe Temperaturen führen schnell zu geschwollenen Beinen und das Risiko für Thrombosen erhöht sich. Die Erste Oberärztin und Fachärztin für Chirurgie Dr. Christiane Dreschl, MBA vom Elisabethinen- Krankenhaus Klagenfurt gibt Tipps für die gesunden Beine im Sommer. Das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt wurde kürzlich erneut als Venen-Kompetenz- Zentrum durch den deutschen Berufsverband der Phlebologen ausgezeichnet.

Sommerliche Risiken

Bereits vor dem Antritt einer Urlaubsreise sollte an das Risiko einer Reisethrombose gedacht werden. Daher ist eine gewissenhafte Vorbereitung essenziell. Die geringe Luftfeuchtigkeit im Flugzeug und zu wenig Flüssigkeitszufuhr bewirken beispielsweise, dass das Blut noch dickflüssiger wird. Auch der niedrige Druck im Passagierraum eines Flugzeuges birgt ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose.

Das Klima in den Urlaubsdestinationen insbesondere in tropischen und subtropischen Ländern ist ebenfalls eine große Belastung für das venöse Gefäßsystem.
 
Chirurgie EOA Dr. Christiane Dreschl
Foto © Studio Horst
In den Venen fließt das Blut von Natur aus langsamer. Risikofaktoren wie lange Anfahrtswege in den Urlaub, lange Flugreisen und hohe Temperaturen verstärken diesen Effekt und das Blut kann leichter stocken und somit Gerinnsel bilden. Solche Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen behindern den Rückfluss des Blutes und es kommt zu einer Stauung und einer schmerzhaften Schwellung des Beins.
Eine unbehandelte Thrombose führt zu ernsthaften Komplikationen, wie die Erste Oberärztin der Chirurgie, Christiane Dreschl, MBA aus ihrem Alltag in der Venen-Ambulanz berichtet. „Lösen sich die Gerinnsel von der Venenwand, gelangen sie über den Blutstrom in die Lunge und verursachen eine Lungenembolie.“
 
Wer sollte besonders aufpassen?

Anfällig für Thrombosen sind nicht nur Reisende sondern auch ältere, immobile oder venenerkrankte Menschen. Manche Personen haben ein angeborenes erhöhtes Thromboserisiko durch einen fehlenden Blutgerinnungsfaktor, die familiäre Veranlagung spielt dabei eine große Rolle. Ein Bluttest kann hier schnell Gewissheit verschaffen. Zur Risikogruppe gehören außerdem Schwangere, Frauen, die sich einer Hormontherapie unterziehen, Übergewichtige, Raucher, Menschen mit Gipsverband (aufgrund der Ruhigstellung der Beine), Tumorerkrankte und natürlich Menschen mit einer Venenschwäche bzw. mit Venen- und/oder Herzproblemen.
 
Alarmsignale für eine Thrombose sind:
  • Plötzliche Schwellung des Beins
  • Ziehende Schmerzen im Bein
  • Rötung und Überwärmung
  • Muskelkaterähnliche Schmerzen/Spannungsgefühl bei Ruhe und Bewegung
  • Glänzende Haut
  • Meistens Symptome nur an einem Bein
Die Erste Oberärztin der Chirurgie, Christiane Dreschl, MBA gilt als erfahrene Spezialistin auf dem Gebiet der Phlebologie und  sie sich in der Venen-Ambulanz am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt um akute und chronische Venenerkrankungen wie  Krampfadern, offenen Beinen und eben auch um die Therapie bei tiefen Beinvenenthrombosen.
 
Behandlungsmethoden

In der Venen-Ambulanz werden bei Beschwerden oder Problemen die Beinvenen mittels Ultraschall untersucht. Zusätzlich werden Untersuchungen, die den Abstrom des Blutes über das tiefe Venensystem messen und die Funktion der Venenpumpen der Beine darstellen, durchgeführt.

Kompressionsstrümpfe
Foto © DEPOSITPHOTOS.COM/ @ glisic_albina
Bei diagnostizierten Thrombosen werden den PatientInnen blutverdünnende Medikamente und das Tragen von Kompressionsbandagen und Kompressionsstrümpfe verordnet.

Beim Krampfadernleiden (Varizen) richtet sich die empfohlene Therapie nach der Ausprägung der Beschwerden und der Ausprägung der Erkrankung. Oft ist eine konservative Therapie mit Venentherapeutika und dem Tragen von Kompressionsstrümpfen nicht mehr ausreichend und es wird den PatientInnen die Operation empfohlen. „Die Therapie muss individualisiert gestaltet und an die Bedürfnisse und Ansprüche der zu Behandelnden angepasst sein“, betont die Chirurgin Dr. Christiane Dreschl, MBA. Im Elisabethinen-Krankenhaus werden dabei zwei Operationsmethoden angeboten. Bei der klassischen Stripping-Operation wird über einen kleinen Schnitt in der Leiste die großen Rosenvenen abgesetzt und mit Hilfe einer Sonde, die in das Blutgefäß eingeführt wird, entweder teilweise oder auf der gesamten Länge bis zum Innenknöchel entfernt. Die Seitenästen werden anschließend über kleinste Hautschnitte herausgezogen.

Team Venenzentrum EKH
Foto © EKH
Die Alternative zur chirurgischen Entfernung der Leitvenen ist das Verfahren der sogenannten endoluminalen Varizentherapie – der Radiofrequenz-obliteration (RFO). Das Prinzip basiert auf einer starken Wärmeanwendung. Eine schmale Sonde wird ultraschallgezielt in die kranke Stammvene eingeführt und in die Leiste vorgeschoben. Die Verödung durch Hitze verursacht eine Schrumpfung bzw. das Zusammenziehen der Vene bis dies zum Verschluss derselben führt. „Die Methode ist sehr gewebeschonend. Es entstehen weniger Blutergüsse. Die Behandelten haben weniger Schmerzen, dadurch eine kürzere Genesungszeit, eine kürzere Tragedauer der Kompressionsstrümpfe und können rascher in den Berufsalltag zurückkehren“, zählt Chirurgin und EOÄ Dr. Christiane Dreschl, MBA die Vorteile der der RFO-Behandlung auf. Auch übergewichtige Personen und Patienten mit Durchblutungsstörungen profitieren von diesem Verfahren.
 
Hitzestress für unsere Venen
Tipps von der Expertin für gesunde Beine im A. ö. Krankhaus der Elisabethinen, Klagenfurt:
EOA DR. Christiana Dreschl, MBA
Bewegung im Alltag und aktive Bewegungsübungen 
  • Bei langen Autofahrten oder Flügen zwischendurch aufstehen und die Füße vertreten
  • Beine hochlagern (wenn möglich, auch bei Reisen) – dadurch kann das Blut einfacher zum Herzen zurückfließen
  • Nicht mit angewinkelten oder überschlagenen Beinen sitzen – das behindert den Blutfluss uns und ist daher nicht gut für die Venen 
  • Im Sitzen die Wadenmuskeln benutzen: Wechsel zwischen Zehen- und Fersenstand durchführen, Kreisen der Füße
  • Ausreichend trinken (wenn möglich Alkohol und Kaffee vermeiden)
  • Weite, bequeme Kleidung tragen
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen (vor allem bei chronischen Venenerkrankung oder Krampfadern)
  • Thromboseprophylaxe bei erhöhtem Thromboserisiko (z.B. angeborene Gerinnungsstörung)

Quelle: A.Ö.Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt am Wörthersee

Ein Gesundheitstipp des 55PLUS-magazin.net.
 
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