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WOLF am Wolfgangsee - eine Nachlese

Uraufführung des Mysticals Wolf - die Geschichte des Heiligen Wolfgangs.
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WOLF Mystical - Plakat

WOLF - das Mystical: eine Nachlese

Geschickt spannt Franzobel, der das Libretto verfasste, den Bogen vom Heiligen zur Gegenwart.

Kirche und Heldenverehrung waren Ende des 1. Jahrtausends sehr ausgeprägt, waren doch Adelige und Kirchenfürsten die reichsten und mächtigsten Personen, die über das Leben des Volkes entschieden.

In diese Zeit wurde Wolfgang (*924-994) hineingeboren. Als Sohn freier Bauern kam er im baden-württembergischen Pfullingen zur Welt und wurde an der Klosterschule auf der Bodenseeinsel Reichenau zum Priester erzogen. Für seinen Ungehorsam und seinen Stolz wurde er zur Pflege der Aussätzigen und Kranken abberufen. Dies lehrte ihn Glauben, Güte und Nächstenliebe.
Auf Drängen seines Schulfreundes Heinrich, dem späteren Bischof von Trier, begleitete er diesen auf dessen Stationen des Lebens. Nach Heinrichs Tod ging Wolfgang als Benediktinermönch nach Einsiedeln in die Schweiz.

Bei seiner Rückkehr empfing Wolfgang mit 43 Jahren 968 die Priesterweihe und wirkte ab 971 während der Ungarn-Aufstände als Missionar. Aufgrund seines Strebens nach Frieden und Verständnis für alle Kulturen wurde Wolfgang 972 zum Bischof von Regensburg geweiht.

In der Zeit der politischen Wirren zwischen Heinrich dem Zänker und Kaiser Otto II. zog sich Wolfgang in der Nähe des Abersees, wie der Wolfgangsee früher hieß, als Einsiedler zurück, um sich in abgeschiedener Stille auf seine inneren Werte und auf seinen Glauben zu besinnen. Versuchungen erfuhr er durch den Teufel. So beschloss er, eine Kirche zu bauen. Da er nicht wusste wo, warf er seine Axt ins Tal. An der Stelle, an der diese einschlug, baute er dann mit Hilfe des Teufels ein Gotteshaus, unter der teuflischen Bedingung, dass die erste Seele, die das Gotteshaus betritt, dem Teufel gehören soll. Doch es war nicht Wolfgang, der als erster das Gotteshaus betrat, sondern ein Wolf. Der Teufel war überlistet.

Das Mystical erzählt die Geschichte in Rückblenden. Melodien wie "Nein, ich will kein Heiliger sein" oder "Einer, der mich liebt, der lächelnd die Hand mit gibt" sind den Protagonisten von Gerd Herrmann Ortler auf den Leib geschrieben. Konstantin Zander als Wolfgang und Kaj Lucke als Teufel brillieren mit ihrer Stimmpräsenz. 

Skurril, aber sehenswert!

Etwas problematisch ist die An- bzw. Abreise zum Musiktheater Wolfgangsee. Für Besucher ohne eigenes Auto ist sehr schwierig, denn die Schiff-Shuttle der WolfgangseeSchiffahrt fahren von den Stationen SchafbergBahn/St. Wolfgang und Gschwendt zur Seebühne und nach der Vorstellung wieder zurück, aber leider gibt es dann keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. Wenn man Glück hat, wird man in St. Wolfgang Zentrum fündig und kann mit einem Taxi zur Unterkunft zurückfahren.

Ein Kulturtipp von Edith Spitzer.
 
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Kaiser Franz Joseph I. Fotoausstellung, Österreichisch...play
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