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Schloss und Park Pillnitz, Dresden
Nur 15 km entfernt, vor den Toren Dresden liegt Schloss und Park Pillnitz an der Elbe, ein Gesamtkunstwerk im chinoisen Stil des Barocks in Europa.
Schifffahrt
Zu Schloss und Park Pillnitz fährt man am malerischten mit dem Schaufelraddampfer oder einem Schiff direkt von Dresden. Die Sächsische Dampfschifffahrt fährt täglich entlang der Elbe und der Elbhangschlösser bis direkt zur Anlegestelle des Schlosses. Entweder gönnen Sie sich einen Imbiss auf dem Schiff, da die Fahrt doch fast eine Stunde beträgt. Oder Sie genießen die herrliche Landschaft des Elbtales.
Geschichte von Pillnitz
Erstmalig wurde Pillnitz Anfang des 14. Jahrhunderts als Herrensitz des Ludewicus de Belennewitz urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde das mittelalterliche Rittergut zu einem dreiflügeligen Renaissanceschloss erweitert. Ende des 17. Jahrhunderts erwarb Kurfürst Johann Georg IV. im Tausch gegen Schloss und Amt Lichtenwalde das Pillnitzer Anwesen. Nach dessen Tod erbte August der Starke das Schloss.
1706 überließ nun August der Starke seiner Mätresse Anna Constantia von Cosel das Anwesen, die die Heckenquartiere (Charmillen) anlegen ließ. In der Zeit von 1720 bis 1724 wurde nach den Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann das Wasserpalais mit der Freitreppe zur Elbe und Bergpalais erbaut.
An Stelle der Kirche ließ August der Starke elbseitig des Renaissanceschlosses einen Venustemplel mit vier Pavillons errichten. Damit war die Lust- und Festspielstätte vorerst komplett. Um 1765 erklärte der Kurfürst die Pillnitzer Anlage zu seiner Sommerresidenz. 100 Jahre später ergänzte man die Anlage um das verbindende Neue Palais.
Hofküche
Um den umfangreichen Hofstaat zu verköstigen, wurde in dem 1830 errichteten Neuen Palais die Hofküche eingerichtet. In der strukturierten Küche finden sich die "Mundseite", "Bratseite", "Backseite", "Spickkammer", "Fleischgewölbe" und "Zehrgarten", die Speisekammern, "Eisgrube", ein mit Zinkblech ausgeschlagene Kühlschrank, der mit Eis gefüllt wurde, und "Küchenschreiberei". Funktionelle Geräte wie Pastetenformen, Bratpfannen oder Kasserolle, Spickmesser, Zangen, Zuckerbrecher oder Kaffeeröster lassen uns einen Eindruck vom höfischen Kochbereich gewinnen.
Wir folgen dem Kellnergang, ein schmaler Gang, der über das Treppenhaus direkt mit der Küche verbunden ist. Der Transport der Speisen (meist wurden mehrgängige Menüs serviert) wurde mit Tabletts, deren doppelter Boden mit glühender Kohle gefüllt war, vorgenommen. Kurz vor dem Auftragen im großen Speisesaal (Kuppelsaal) wurden die Speisen angerichtet.
Gartenanlage
Der weitläufige Schlosspark wartet mit einigen Besonderheiten auf. Erkunden Sie die Anlage und die etwas abseits liegenden Parkbereichen wie zum Beispiel die sieben Heckenquartiere, den Koniferengarten vor der Orangerie, den Holländischen Garten mit dem Palmenhaus und den Parkbereich zwischen Chinesischen Pavillon und Bergpalais.
Während Ihres Spazierganges der Anlage können Sie auch auf die venezianische, rotgoldene Tritonengondel treffen, die aus zwei Originalgondeln zusammengesetzt wurde.
Das Gläserne Paradies, so nennt man das Palmenhaus mit seiner einzigartigen Stahlguss-Glas-Konstruktion aus dem 19. Jahrhundert. Auf 600 m2 können Sie wetterunabhängig die Flora des südlichen Afrikas und Australiens erkunden, sich an Strelizien, Proteen und Akazien erfreuen.
In der Mittelhalle, im Oktogon, stehen Skulpturen der Künstlerin Malgorzata Chodakowska, die sich harmonisch in die Pflanzenwelt einfügen.
Eine besondere Attraktion der Gartenanlage ist die über 250jährige, nachweislich 1801 auf diesem Platz eingepflanzte japanische Kamelie mit ihrem fahrbaren Glashaus. Das im Jahre 1992 nach dem Brand des alten errichtete Gewächshaus schützt in der Winterzeit die älteste europäische Kamelie nördlich der Alpen vor Frösten. Während in der von Februar bis Mitte April dauernden Blütezeit erscheinen bis zu 35.000 rote Blüten auf der Pflanze.
Öffnungszeiten: Park ganzjährig; Das Museum und die Innenräume vom Mai bis Oktober jeweils Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Nährere Informationen:
www.schlosspillnitz.de
www.sachsen-tourismus.de
Anreise: Map Start Map Ende
Ein Reise- & Kulturtipp von Edith Spitzer.
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