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Mit dem Heißluftballon über die Alpen
Auf sanften Lüften durch die Alpen
Ballon fahren ist die vornehmste Art durch die Lüfte zu reisen. Vor der Kulisse der Alpen kann man das besonders gut. Jedes Jahr im Jänner packt die Menschen im Kaiserwinkl das Luftfahrt-Fieber.
Still und scheinbar schwerelos schweben gewaltige Heißluftballone über der Alpenlandschaft. Nur das garstige Fauchen der Bunsenbrenner unter den Hüllen durchbricht gelegentlich die Stille und gibt der sanften Luftfahrt eine abenteuerliche Note. Dabei geht es bei der Tyrol Alpin Ballooning-Woche durchaus um sportliche Ambitionen. Aus ganz Europa reisen Ballonfahrer an und messen sich in der Kunst der Luftfahrt. 54 Heißluftballone aus fünf Ländern sind an diesem Morgen in Kössen und am Walchsee aufgestiegen. Es geht um Schnelligkeit, um Geschick und um sehr viel Spaß.
Bevor sie wie bunte Bonbons über der tief verschneiten Tiroler Landschaft hängen, muss die fast 1200 Quadratmeter große Hülle der Ballone mit heißer Luft angefüllt werden. Ein paar Stunden bläst der Gasbrenner unermüdlich. Dann richtet sich der gut 30 Meter hohe Dom des Ballons langsam auf und hebt sich vom Boden. Joseph Herbeck ist ein erfahrener Pilot. Seit Jahren fährt der Schlosser aus dem niederösterreichischen Wieselburg durch die Luft. Und nicht nur bei Wettbewerben wie der Tyrol Alpin Ballooning-Woche nimmt er gerne Gäste mit.
Wie ein gutes Glas Prosecco
Die Welt unter dem Weidenflechtkorb wird schnell klein und unbedeutend. Der Blick in die Weite der tief verschneiten Tiroler Berglandschaft aber macht das Herz weit. Auch wenn die Berge im Kaiserwinkl eng stehen, und die Kulisse dramatisch ist: Hier oben im Luftmeer zwischen Unterberg, Wildem und Zahmen Kaiser kann man tief durchatmen. Unendliche Stille. Wäre da nicht das stetige Fauchen der Flamme.
Herbeck hat die Hand immer am Brenner. Damit hält der Pilot, die mehr als 4000 Kubikmeter heiße Luft unter dem Dom des Ballons auf Kurs. Denn einen Ballon kann man nur passiv steuern. „Man kann ihn nur in die richtige Luftströmung führen“, sagt Herbeck. Alles andere übernimmt der Wind. Der Pilot muss Windrichtung und Geschwindigkeit genau kennen. „Der beste Freund des Ballonfahrers ist deshalb der Meteorologe“, sagt Herbeck. Schon am frühen Morgen hat er die Daten in der Wetterstation abgefragt. Bei einer Ausfahrt mit dem Heißluftballon überlässt er nichts dem Zufall. Ist er einmal in der Luft muss er sich auf jeden Luftzug, auf jede noch so kleine Veränderung konzentrieren. „Ballon fahren ist für den Piloten Sport“, sagt er. „Der Gast aber kann entspannen und staunen.“
Die Sonne strahlt und die Luft ist so prickelnd kühl wie ein gutes Glas Prosseco. Ballonfahrer haben immer schönes Wetter. Man muss einfach nur dastehen und genießen. „Ja nichts anfassen“, warnt Herbeck. Und auch seinen Helfern redet er noch einmal ins Gewissen. „Acht geben und umsichtig sein! Schläuche und Messinstrumente sind sensibel. In dem gut eineinhalb Quadratmeter großen Korb ist der Platz begrenzt. Hier hat Herbeck das Kommando.
Auf und ab wie bunte Jojos
Die Höhenmesser zeigen an, der Ballon steigt. Man spürt, wie er Fahrt aufnimmt. Fahrt? Ja, sagt Herbeck, „Ein Ballon fährt. Niemals fliegt er.“
Der ungewöhnliche Sprachgebrauch hat seinen Ursprung in der Zeit der Brüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfiere. Als im Juni 1783 der erst Ballon in die Luft steigt, träumen die Menschen noch vom Fliegen. Die Luftfahrtpioniere orientieren sich deshalb an Bekanntem, an der Seefahrt. Und so stellten sie sich vor, der Ballon fahre wie ein Schiff mit gesetzten Segeln durch das Luftmeer. Die ersten Versuche hatten die französischen Papierfabrikanten mit Papiertüten unternommen. Im November des selben Jahres startete bereits ein Ballon mit zwei Freuden, vor den Augen Ludwig des XIV. und Marie Antoinettes. 25 Minuten waren die mutigen Männer in der Luft. Eine Sensation und der Beginn einer wunderbaren Art zu reisen.
Auch in Tirol hat das Heißluftballon fahren eine lange Tradition. Schon 1836 heben die ersten Ballone im Hofgarten von Innsbruck ab. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt sogar zu einem Mekka der Alpenballonfahrt.
Auf unterschiedlichen Höhen schweben die Ballone der Tyroler Ballooning Week mal über mal vor den puderzuckerweißen Flanken des Kaisergebirges. Sie tanzen auf und ab wie bunte Jojos. Und weil der Wettbewerb alljährlich die besten Ballonfahrer Europas zusammen bringt geht es auch um ein bisschen mehr als gemütlich dahin zu schweben. Auch Joseph Herbeck bemüht sich den Ballon möglichst dicht an eine Markierung heranzumanövrieren oder möglichst punktgenau zu landen. Herbeck ist ein Meister der sanften Landung.
Eine Kostprobe gibt er bei der Anfahrt auf die jungfräuliche Schneedecke zwischen zwei Loipen bei Kössen. Dort hinterlässt er einen gekonnten Abdruck des Korbes und steigt dann wieder auf. Schwerelos wie eine Feder schwebt er weiter über die Wipfel der nahe stehenden Bäume hinweg. Lautlos, elegant und still.
Auch die Landung nach der gut zweistündigen Ausfahrt könnte eleganter kaum sein. Sachte setzt er auf, hebt und senkt sich ein paar Mal, bis zwei Helfer aus dem Korb hüpfen und die Seile fest im Griff haben. Mit viel Kraft fixieren sie den gewaltigen Ballon. Jetzt heißt es nur noch aussteigen. Es gibt wohl kaum eine sanftere Art des Reisens.
Nähere Informationen:
Die nächste internationale Tyrol Alpin Ballooning-Woche ist vom 21. bis 28. Jänner 2017. Es gibt ein umfangreiches Rahmenprogramm. Ein Höhepunkt ist das Night Glowing mit Glühweinparty und Feuerwerk.
Es gibt die Gelegenheit, in einem Ballon mitzufahren. Um Voranmeldung wird gebeten.
Mitfahrgelegenheit im Heißluftballon ab 200,- Euro.
Voranmeldung unter Tel. 0043-664-5050-571.
Darüber hinaus werden in Tirol sowohl im Sommer, als auch im Winter weitere Ballonfahrten angeboten.
Informationen auch unter TV Kaiserwinkl
www.kaiserwinkl.com
Anreise: Map Start Map Ende
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